PRIMA-Gemeindetypen
Im Folgenden werden die drei Gemeindetypen genauer erklärt, die im Rahmen des PRIMA Projektes entstanden sind. Die erarbeiteten Gemeindetypen sind ein Grundstein für die Differenzierung von Gemeinden hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und Potenziale und schließlich sollen sie richtungsweisend für die Zielstellung sein, die mit Bedarfsverkehren erreicht werden sollen.
Die genaue Methodik zur Herleitung der Gemeindetypen wird hier noch nach Abschluss der Dokumentation im Rahmen des Projekts PRIMA ergänzt.
Gemeindetyp
gute flächendeckende Mobilitätsversorgung
In diesem Gemeindetyp befinden sich Gemeinden jeder Größe. Die Gemeinden weisen eine flächendeckende Versorgung mit öffentlichem Verkehr (ÖV) oder zumindest eine gute lokale und überregionaler ÖV-Anbindung auf (mindestens Haltestellenkategorie V). Das unterversorgte Nachfragepotenzial ist gering und liegt zwischen 0 % und 30 %. In diesen Gemeinden kann Bedarfsverkehr gut als Ergänzung zum bereits gut umfassenden bestehenden ÖV-Netz eingesetzt werden und beispielsweise Lücken im System schließen und Randzeiten bedienen.
Aufgrund der bereits guten ÖV-Versorgung wird eine Gestaltung des Bedarfsverkehrs mit der Zielsetzung einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten empfohlen.
Gemeindetyp
große Gemeinden mit Lücken im Mobilitätssystem
In Gemeindetyp B befinden nur große Gemeinden (Nachfragepotenzial über 5.000), die über eine weitreichende oder zumindest gut ausgebaute lokale und überregionale Anbindung im öffentlichen Verkehr (ÖV) verfügen (mindestens Haltestellenkategorie V). Trotz dieser umfassenden ÖV-Versorgung gibt es ein geringes, unterversorgtes Nachfragepotenzial von 10 % - 30 %. Dies bietet die Möglichkeit, den bestehenden ÖV durch Bedarfsverkehr gezielt zu ergänzen, um etwaige Lücken im System zu schließen und Randzeiten abzudecken.
In diesem Gemeindetyp wäre eine Zielstellung einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten realistisch, falls auch die Einbindung umliegender Gemeinden in ein regionales Bedarfsverkehrssystem möglich wäre. Durch eine gemeinsame Teilnahme an einem solchen System kann eine flächendeckende, flexible Mobilität ermöglicht werden, die sowohl die regionale Vernetzung stärkt als auch zur Reduzierung des Individualverkehrs beiträgt und Lücken im System schließt.
Die Zielsetzung der Daseinsvorsorge sollte demnach nur dann verfolgt werden, wenn Ressourcen nicht in einem regionalen System gebündelt werden können, oder die ÖV-Versorgung auch in der Umgebung zu mangelhaft ist, oder Ziele der letzten Meile von/zu einem höherrangigen Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs in vertretbarer Zeit anzufahren.
Mobilitätswende:
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Daseinsvorsorge:
Hier zum Downloadsheet
Gemeindetyp
kleine Gemeinden mit Lücken im Mobilitätssystem
In diesem Gemeindetyp befinden sich vorwiegend kleinere Gemeinden (Nachfragepotenzial unter 5.000). Die Gemeinden haben eine ÖV-Basisversorgung oder schlechter (maximal Haltestellenkategorie IV). In diesen Gemeinden dient Bedarfsverkehr verstärkt für die Sicherstellung eines Mindestangebotes an Mobilität.
Aufgrund dessen wird eine Gestaltung des Bedarfsverkehrs mit der Zielsetzung, die Daseinsvorsorge zu gewährleisten, empfohlen.