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Wie geht Bedarfsverkehr?: Unterschied zwischen den Versionen

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| attraktives integriertes Gesamtsystem von Alternativen schaffen – Unabhängigkeit vom Privatfahrzeug
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| Gemeinden mit ausreichend großer Einwohnerzahl oder topographisch günstigen Voraussetzungen (z.B. kompakte Siedlungsstruktur, Kleinstädte, Gemeinden im Stadtumland) bzw. guter Anbindung an den (über-)regionalen öffentlichen Verkehr
 
| Gemeinden mit ausreichend großer Einwohnerzahl oder topographisch günstigen Voraussetzungen (z.B. kompakte Siedlungsstruktur, Kleinstädte, Gemeinden im Stadtumland) bzw. guter Anbindung an den (über-)regionalen öffentlichen Verkehr
 
| Gemeinden, in denen aufgrund zu geringer Besiedlungsdichte ein größer angelegter Bedarfsverkehr ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll ist
 
| Gemeinden, in denen aufgrund zu geringer Besiedlungsdichte ein größer angelegter Bedarfsverkehr ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll ist
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| die Angebotskommunikation kann zielgruppenspezifisch erfolgen
 
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=== Bausteine ===
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=== Fragen, die für die Implementierung eines Bedarfsverkehrs geklärt werden müssen ===
  
Bei der Umsetzung eines bedarfsorientierten Verkehrsangebots gibt es viele Dinge zu beachten. Die AutorInnen des [[Handbuch Mikro-ÖV|Mikro-ÖV-Handbuchs]] des Klima- und Energiefonds haben '''neun Bausteine''' identifiziert, zu denen bei der Planung eines Angebots Überlegungen angestellt werden sollten.
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| [[Bedienungsgebiete von Bedarfsverkehren|Bedienungsgebiet]]
Auf diesen Seiten werden die in der Datenbank vertretenen Bedarfsverkehre in Hinblick auf diese Bausteine ausgewertet und verschaffen so einen schnellen Überblick über den Status Quo der Angebote.
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* welche Ziele/welches Gebiet soll das Angebot bedienen?
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| width="33%" | [[Betreiberkonstellationen für Bedarfsverkehr|Betreiberkonstellation]]
 
| width="33%" | [[Bedienungsformen für Bedarfsverkehr|Bedienungsform]]
 
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| [[Betriebszeiten von Bedarfsverkehren|Betriebszeit]]
 
| [[Betriebszeiten von Bedarfsverkehren|Betriebszeit]]
| [[Fahrzeuge für Bedarfsverkehr|Fahrzeug]],<br />Transportkapazität
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| [[Personalkonstellationen bei Bedarfsverkehr|Personal]]
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* zu welchen Zeiten soll das Angebot zur Verfügung stehen?
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* Soll es Haltestellen geben oder zur Haustür befördert werden? Soll es einen Fahrplan geben oder nicht?
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| [[Tarifmodelle bei Bedarfsverkehr|Tarifmodelle]]
| KundInnen-Service,<br>[[Disposition bei Bedarfsverkehr|Disposition]]
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* wie viel kostet das Angebot?
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* wie wird mit Klimaticket umgegangen?
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* tariflich in den Verbund integriert (z.B. kostenlose Nutzung mit Verbundkarte oder Komfortzuschlag)?
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* wie viele Fahrzeuge werden benötigt?
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* sind sie barrierefrei? sind es Elektrofahrzeuge?
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Aktuelle Version vom 12. April 2022, 14:58 Uhr

Anwendungsfälle[ ]

Entscheidenden Einfluss auf die Ausgestaltung des Angebots hat die Entscheidung, welche Zielsetzung im Vordergrund steht (siehe auch die Gegenüberstellung der Anwendungsfälle unter Was ist Bedarfsverkehr?). Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:

Anwendungsfall „Mobilitätswende“
(ökologische+soziale Zielsetzung)
„Daseinsvorsorge“
(soziale Zielsetzung im Vordergrund)
Ziel attraktives integriertes Gesamtsystem von Alternativen schaffen – Unabhängigkeit vom Privatfahrzeug für Veränderungsbereite Mindestangebot sichern – Mobilitätsoptionen für die, die über kein Privatfahrzeug verfügen können
primäre Zielgruppe Personen, die nicht mit Privatfahrzeug mobil sein wollen Personen, die nicht mit Privatfahrzeug mobil sein können (z.B. SeniorInnen, Jugendliche)
Zielgebiete Gemeinden mit ausreichend großer Einwohnerzahl oder topographisch günstigen Voraussetzungen (z.B. kompakte Siedlungsstruktur, Kleinstädte, Gemeinden im Stadtumland) bzw. guter Anbindung an den (über-)regionalen öffentlichen Verkehr Gemeinden, in denen aufgrund zu geringer Besiedlungsdichte ein größer angelegter Bedarfsverkehr ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll ist
Zielgröße der Bündelungsgrad und die Wirtschaftlichkeit steigt mit der Zahl der Fahrgäste, daher ist das Ziel, so viele Autofahrten wie möglich auf den Bedarfsverkehr zu verlagern um die Kosten möglichst niedrig zu halten, soll die Zahl der NutzerInnen auf den Bedarf der Zielgruppe beschränkt werden
ökologische Wirkung direkte Wirkung eher gering, jedoch große indirekte Wirkung, wenn durch Bedarfsverkehr als Lückenschluss für die letzte Meile andere Alternativen für längere Strecken – wie regionaler ÖV oder Carsharing – zugänglicher werden aufgrund der geringen Zahl an NutzerInnen minimal bzw. eher sogar negativ, weil neue Mobilitätsoptionen für Menschen entstehen, die zuvor nicht mobil sein konnten
soziale Wirkung ebenso hoch, wenn bei der Ausgestaltung der Angebote ausreichend auf Zugänglichkeit und Barrierefreiheit geachtet wird sehr hoch, weil genau auf das Bedürfnis der Zielgruppe abgestimmt

Konsequenzen für die Gestaltung eines Angebots

Anwendungsfall „Mobilitätswende“
(ökologische+soziale Zielsetzung)
„Daseinsvorsorge“
(soziale Zielsetzung im Vordergrund)
Preisgestaltung ein gutes Angebot darf etwas kosten; der Bedarfsverkehr soll skalierbar sein, der Preis daher so gewählt werden, dass die Kostendeckung mit steigenden Nutzungszahlen zunimmt im Vordergrund steht das Bedürfnis der NutzerInnen und möglichst niedrige Hürden für die Nutzung, der Preis soll daher eher niedrig sein, die Einführung von Zeitkarten ist sinnvoll
Betriebsformen für skalierbare Angebote empfehlen sich Lösungen mit professionellen FahrerInnen (Taxi-/Verkehrsunternehmen oder kommunaler Eigenbetrieb) aufgrund der niedrigen Kosten für die Gemeinde bieten sich insbesondere Modelle mit freiwilligen FahrerInnen an
Servicequalität Bedarfsverkehr ist hier Teil eines Gesamtangebots, das mit der Nutzung eines Privatfahrzeugs konkurrieren soll; eine hohe Qualität des Angebots ist daher zwingend; Bedienzeiten müssen entsprechend attraktiv gestaltet sein sowie Wartezeiten und die Abweichung vom gewünschten Fahrtzeitpunkt minimiert werden Qualitätsanforderungen sind weniger hoch, die primären Zielgruppen akzeptieren in der Regel auch Wartezeiten oder Abweichungen vom gewünschten Fahrtzeitpunkt
Rolle der Digitalisierung große Bedeutung, weil der Bedarfsverkehr nur ein Baustein und die (digitale) Verknüpfung mit Komplementärangeboten essentiell ist und weil für die Disposition mehrerer Fahrzeuge technologische Unterstützung benötigt wird kaum relevant, weil ein wichtiger Teil der Zielgruppe (SeniorInnen) kaum technikaffin ist und in der Regel auch nur ein Fahrzeug im Einsatz ist
Kommunikation kontinuierliche und umfassende Information und Bewusstseinsbildung sind unbedingt erforderlich die Angebotskommunikation kann zielgruppenspezifisch erfolgen

Fragen, die für die Implementierung eines Bedarfsverkehrs geklärt werden müssen[ ]

Bedienungsgebiet
  • welche Ziele/welches Gebiet soll das Angebot bedienen?
Betriebszeit
  • zu welchen Zeiten soll das Angebot zur Verfügung stehen?
Bedienungsform
  • Soll es Haltestellen geben oder zur Haustür befördert werden? Soll es einen Fahrplan geben oder nicht?
Organisationsform, Betreiberkonstellation, Personal
  • wer betreibt das Angebot (wer fährt)?
  • wer macht die Disposition?
  • wer ist Auftraggeber?
  • wer administriert?
  • ist das Fahrpersonal angestellt oder wird mit Freiwilligen gearbeitet?
Disposition
  • wer wickelt die Disposition ab?
  • wird dafür technologische Unterstützung eingesetzt?
  • gibt es eine Telefonzentrale?
Tarifmodelle
  • wie viel kostet das Angebot?
  • gibt es Zeitkarten?
  • wie wird mit Klimaticket umgegangen?
  • tariflich in den Verbund integriert (z.B. kostenlose Nutzung mit Verbundkarte oder Komfortzuschlag)?
Fahrzeuge
  • welche Fahrzeuge werden eingesetzt?
  • welche Kapazität haben sie?
  • wie viele Fahrzeuge werden benötigt?
  • sind sie barrierefrei? sind es Elektrofahrzeuge?
Servicequalität
  • Vorbestellzeit: wie viel früher muss das Angebot bestellt werden?
  • maximale Abweichung vom gewünschten Fahrtzeitpunkt
  • maximaler Umweg