Datengeschichten
Inhaltsverzeichnis
Ineffizienter Umgang mit Ressourcen
(aus [[Newsletter Frühjahr 2018]])Wahrscheinlich ist Ihnen bekannt, dass der Besetzungsgrad im motorisierten Individualverkehr sehr gering ist – nur 1,3 Personen sitzen durchschnittlich in einem Pkw. Die Fahrzeug-Kapazität wird also nicht sehr effizient genutzt. Haben Sie sich aber schon einmal gefragt, wie viele der 4,5 Millionen Pkws in Österreich wirklich zur gleichen Zeit im Einsatz sind? Die folgende Graphik, die Daten der bundesweiten Mobilitätserhebung „Österreich unterwegs“ auswertet, zeigt, dass selbst zu den Tagesspitzen weniger als 10% der Fahrzeuge auf der Straße sind. Der Rest steht ungenutzt auf Parkplätzen und in der Garage.
große Unterschiede bei Emissionen für verschiedene Raumtypen
(aus [[Newsletter Frühjahr 2020]])Eine Auswertung von Daten der Mobilitätserhebung „Österreich unterwegs 2013/2014“ zeigt erhebliche Unterschiede beim ökologischen Mobilitäts-Fußabdruck für die verschiedenen Raumtypen. Die günstigeren Ausgangsbedingungen für öffentlichen Verkehr und aktive Mobilität im urbanen Raum führen zu deutlich niedrigeren Emissionen pro Kopf – außerhalb der großen Städte sind diese im Vergleich fast 60% höher. Insgesamt werden 78% der Emissionen in der Personenmobilität durch die Bevölkerung der zentralen und peripheren Bezirke verursacht. Die Herausforderungen beim Klimaschutz im Verkehrsbereich werden sich nur lösen lassen, wenn diesen Räumen verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet wird.
lange Wege mit dem Pkw
(aus [[Newsletter Frühjahr 2021]])Allein für unser körperliches Wohlbefinden und die Aufenthaltsqualität in Ortskernen ist es wichtig, kurze Wege vermehrt zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. Die dadurch ermöglichten CO2-Einsparungen fallen aber kaum ins Gewicht im Vergleich zu den längeren Wegen, die regelmäßig zurückgelegt werden. Weniger als 10% der mit dem Auto zurückgelegten Wege sind länger als 35 km. Sie verantworten jedoch fast die Hälfte der Verkehrsleistung im motorisierten Individualverkehr. In der Verlagerung dieser langen Strecken auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel liegt daher besonders großes Potential. Um deren Zugänglichkeit zu verbessern und die Lücke auf der ersten/letzten Meile zu schließen, braucht es Bedarfsverkehre, die genau mit der Zielsetzung einer nahtlosen Verknüpfung mit dem höherrangigen öffentlichen Verkehr konzipiert sind.
Unsere Datengeschichten speisen sich aus der bundesweiten Erhebung „Österreich unterwegs 2014/2014“ des Klimaschutzministeriums. mobyome hat ein eigenes Auswertungstool für diesen Datenschatz entwickelt, mit dem es möglich ist, sehr rasch und mit geringem Aufwand auch ungewöhnliche und komplexe Fragestellungen zu beantworten. Auf Anfrage werden die Möglichkeiten dieses Tools gerne als Dienstleistung zur Verfügung gestellt.
kurze Wege mit dem PKW
(aus [[Newsletter Herbst 2020]])Für die ökologische Wirkung ist die Zahl der Wege weniger relevant als die dabei induzierte Verkehrsleistung. Aus einer Auswertung der Daten der bundesweiten Mobilitätserhebung „Österreich unterwegs 2013/2014“ lässt sich ablesen, dass zwar über 40% der mit dem Pkw zurückgelegten Wege kürzer als 5 km sind, diese aber nur 7% der Pkw-Verkehrsleistung verantworten:
Kostenvergleich Bedarfsverkehr und Linienverkehr
(aus [[Newsletter Herbst 2021]])Für einen belastbaren Vergleich der Kosten von Linien- und Bedarfsverkehr steht im Moment nicht das erforderliche Zahlenmaterial zur Verfügung. Es wäre wünschenswert hier größere Transparenz zu schaffen, auch um die Leistungsfähigkeit einzelner Angebote und Anbieter sowie der verschiedenen Betriebsformen miteinander vergleichen zu können. Der Vielfalt der Angebote steht jedenfalls eine enorm große Bandbreite bei den Kosten gegenüber. Die Auswertung von 19 auf bedarfsverkehr.at erfassten Angeboten, für die Angaben zu Kosten und Kilometerleistung verfügbar sind, zeigt die große Spanne von € 0,05 bis € 2,72 Herstellungskosten je Fahrzeugkilometer. Das ist deutlich günstiger als ein Linienbus, der sich je nach Ausgestaltung im Bereich von € 2,50 bis zu € 6,- bewegt. Für die Beurteilung, ob eine bedarfsorientierte Angebotsgestaltung vorteilhaft ist, sind das Fahrgastaufkommen, die Reiseweiten und die Bündelbarkeit von Fahrtwünschen ausschlaggebend. Dazu sind bisher keine systematischen Auswertungen bekannt.