Ein Systemanbieter wird mit einem Gesamtpaket beauftragt, das meist auch die Disposition sowie Marketingmaßnahmen enthält. Die Fahrten werden in der Regel von lokalen Taxiunternehmen als Subauftragnehmer*innen des Systemanbieters durchgeführt. Es handelt sich meist um Angebote, deren Bediengebiet sich über ganze Bezirke oder Regionen erstreckt.
Details zu diesem Modell
Systemanbieter kommen bisher vor allem dann zum Einsatz, wenn eine größere Zahl an Gemeinden ein gemeinsames Angebot schaffen möchte. Es gibt Angebote die bis zu 60 Gemeinden umfassen. Zu beachten ist jedoch, das mit der Größe des Bediengebiets auch die Anfahrtswege potentiell immer länger werden und die Effizienz des Angebots sehr gering werden kann.
Es wird nach Bedarf von Haltepunkt zu Haltepunkt befördert. Das Netz der Haltepunkte ist meist sehr dicht, sodass nur kurze Fußwege entstehen. Die Haltepunkte müssen nicht zwingend physisch erkennbar sein, sie können auch virtuell sein und online oder in der Buchungs-App nachgesehen werden. Für mobilitätseingeschränkte Personen gibt es in der Regel die Möglichkeit der Adressbedienung.
Wer fährt?
Mit der Erbringung der eigentlichen Verkehrsdienstleistung werden von den Systemanbietern in der Regel regionale Taxi- oder Verkehrsunternehmen beauftragt.
Software zur automatisierten Disposition und Apps zur Buchung des Angebots werden hier vom Systemanbieter zur Verfügung gestellt. In der Regel verfügt dieser auch über eine Telefonzentrale, um eine telefonische Bestellung zu ermöglichen.
Wer plant das Angebot?
Die Planung sollte durch ein Planungsbüro in Abstimmung mit der Region erstellt werden. Diese wird anschließend als Leistungsbeschreibung der Ausschreibung an die Systemanbieter beigelegt. Manche Systemanbieter bieten Unterstützung bei der (Grob-)Konzeption des Angebots an.
Zur Ausschreibung gelangt bei diesem Modell ein Gesamtpaket, das neben der (meist an Subauftragnehmer vergebenen) Durchführung der Fahrten auch die Disposition und gegebenenfalls Dienstleistungen im Bereich Marketing umfasst.
Die Kosten umfassen ein Gesamtpaket des Systemanbieters, daneben sind Personalkosten für die Administration und für das laufende Marketing zu veranschlagen.
Meist handelt es sich um regionale Systeme, damit die Overhead-Kosten auf mehrere Gemeinen aufgeteilt werden können. Da die Dienstleistung des Systemanbieters auch organisatorische Aufgaben und die Disposition (Software und gegebenenfalls Telefonzentrale) enthält, entsteht für die Gemeinden relativ wenig Verwaltungsaufwand, dafür jedoch höhere Kosten im Vergleich zu anderen Modellen. Die Kosten können zwischen den teilnehmenden Gemeinden beispielsweise nach ihrer Einwohnerzahl aufgeteilt werden.
Welche Aufgaben hat die Gemeinde?
Die Beauftragung eines Systemanbieters minimiert den organisatorischen Aufwand für Gemeinden.
Schritte zur Umsetzung
Auf bedarfsverkehr.at findet sich eine Liste von Systemanbietern für Bedarfsverkehr.
Aufgabe | wer ist verantwortlich? | ||
---|---|---|---|
Konzeption | GEMEINDE | PLANUNGSBÜRO | SYSTEMANBIETER |
Ausschreibung | GEMEINDE | PLANUNGSBÜRO | |
Bewerbung | GEMEINDE | SYSTEMANBIETER |
Beispiele für Bedarfsverkehre dieses Modells
Korneuburg ISTmobil (Niederösterreich)
Korneuburg ISTmobil war das erste Projekt dieser Art in Niederösterreich und bedient ca. 900 Haltepunkte in 17 Gemeinden des Bezirkes Korneuburg. Kontaktperson verfügbar |
Mobilregion Mödling (Niederösterreich)
Das Bediengebiet umfasst 900 Haltepunkte in 17 Gemeinden des Bezirkes Mödling. Das Projekt wird in Kooperation mit Postbus Shuttle durchgeführt. |
Postbus Shuttle Zukunftsraum Donau Gusen (Oberösterreich)
Ein regionales Taxiunternehmen befördert im Auftrag von Postbus mit zwei Fahrzeugen zwischen einem dichten Netz von Haltepunkten in drei benachbarten Gemeinden. |
GUSTmobil (Steiermark)
Das GUSTmobil mit ISTmobil als Systemanbieter bedient 1.800 Haltepunkte in 26 Gemeinden in Graz-Umgebung. |